Viele positive Eindrücke begleiten uns in all den Wochen, und doch ändern sich plötzlich
die Bilder und Situationen, was manchmal gar nicht so begeisternd ist.Der Blick ist wunderschön, die Umstände sind hervorragend, das Wetter kann nicht besser sein, warum sollten wir weiterfahren? Mit diesen Überlegungen packen wir ganz langsam das Auto und ziehen weiter. Weil’s halt sein muss. Die Drakensberge locken uns, und wir gehen davon aus, dass der Nationalpark noch mehr schöne Stellen zu bieten hat. Belohnt werden wir mit dichter werdenden Wolken und keinem vergleichbaren Ort. Haste jetzt davon! Nach kilometerlanger Schotter- und Felspistentour und mehreren Camps, die wir anschauen, finden wir ein nettes Plätzchen bei Backpackers. Das allabendliche Procedere soll durch das Feuer beendet werden, es entfacht zwar, wird aber schnell durch Regen gelöscht.
Im Regen stehen wir auch auf und hoffen auf Besserung. Wir wünschen uns für die letzte Zeit ein bisschen mehr Meer, so soll das Ziel Port St. John’s sein, ein laut Reisebuch gemütliches altes Fischerörtchen, klingt nach nem konkreten Hinweis. Wir mäandern quer durch die Landschaft und halten in Mthatha an, um einzukaufen und Geld zu ziehen. Hitten bleibt im Auto, und ich flitze zu einem der 3 ATMs, die wir vorher ausgemacht hatten. Beim ersten gibt’s zwar ne längere Schlange, allerdings heute kein Geld, sodass ich auf die andere Straßenseite zu einer anderen Bank wechsle. Da funktioniert alles und ich flitze zum Auto zurück. Entgegen kommt mir ein beunruhigter und etwas hektischer Hitten, der zwischenzeitlich wenig nette Begegnungen hatte. Erst versucht son Vogel die Beifahrertüre zu öffnen, obwohl ein Germane im Auto sitzt, die ist aber abgesperrt, dann versucht ein anderer den Mann aus dem Auto zu locken – der Grund liegt auf der Hand. Den kann er wohl vertreiben, doch komme ich ja wegen des Bankwechsels nicht schnell genug zurück, so dass Hitten doch das Auto verlässt, um mich zu erspähen, immer auch die Karre im Blick und die schrägen Vögel und das Umfeld und die Karre und … Unversehrt wiedergetroffen versuchen mich noch zwei am Einsteigen zu hindern, egal, Maschine anwerfen, fahren, Türe schließt von selbst. Wir sind uns sicher, dass wir wieder eimal Glück hatten, solche Situationen kann man nicht vorhersehen – oder vielleicht doch? Nächstes Mal versuchen wir es an einem weniger unangenehmen Ort! Ingesamt fühlen wir uns heute nicht wohl, was an den sehr anderen Menschen und deren Lebensumständen liegt. Hier ist man offenbar extrem arm, was sich in den ausgesprochen ärmlichen Behausungen, dem fordernden Betteln, der lumpigen Kleidung, den Diebstahlversuchen und den ernsten und oft entmutigten
Mienen der Leute widerspiegelt. In all den Wochen hatten wir nie das Gefühl von Unwohlsein oder Mitleid, im Moment fühlen wir uns als Voyeure, wir die Reichen, da die
Armen. Passend zu der Situation stockt plötzlich der Verkehr, große Steine liegen auf der Straße, die zunächst noch zu umfahren sind, kurz darauf stehen alle Autos still. Wir erfahren, dass in einem Dorf gestreikt wird, der Grund ist die erneute, bisher nicht erfüllte Forderung nach besseren Häusern und Toiletten. Eine bunte Menschenmenge hat sich im
Ortszentrum versammelt, der Bürgermeister spricht, viel Polizei sichert rundherum den Platz ab. Fast 2 Stunden stehen wir fest und sind uns nicht sicher, wie es weitergehen soll. In der näheren Umgebung gibt es keine CampMöglichkeit bis auf die eine in unserem Zielort. Zurückfahren wird auch schwierig, die nächsten Camps liegen nicht grad in der Nähe. Wir können Straßensperren durch Taxis und Minibusse oder andere
Gegenstände erkennen, nix geht mehr. Irgendwann aber bewegt sich die verärgerte Menschenmenge, allmählich löst sich alles auf, und wir kriechen langsam an den nicht
Fahrtag. Nichts Aufregendes, viele Potholes auf der recht guten Straße, vorbei an kleinen, bunten Hütten, die die trockene Landschaft sprenkeln. Uns erscheint die Landschaft ziemlich zersiedelt, überall sind bunte Häuschen und Menschen und Vieh. Man
erklärt uns, dass diese Gegend von der Regierung lange Zeit ‚vergessen‘ wurde. Richtig scheint uns wohl eher, dass es sich fast ausschließlich um „tribe land“, also Stammesland handelt, das den Menschen auf Nachfrage beim StammesFührer zugeteilt wird. Ohne Kataster und Bauordnung versteht sich. Und dieser Stamm (mit eigener Sprache und
Tradition) hat es bis in die Regierungskreise noch nicht geschafft – das kann man auch ‚vergessen‘ nennen. Irgendwie spiegelt sich hier eines der Probleme Afrikas wider – es gibt demokratische Wahlen, der Sieger gehört einem Stamm an, ist für die anderen nicht oder wenig glaubwürdig und steht unter Generalverdacht von Korruption und Amtsmissbrauch. Passiert ja auch häufig genug. Und wie lange dieses und das Zusammenleben mit den Weißen noch gut geht, ist sehr ungewiss. Unser Plan ist, nach Mhdumi zu gelangen, einem BackpackersPlatz am
Meer. Wir finden ihn und bleiben, allerdings ist er nicht, wie hier zu vermuten, am Meer gelegen und so richtig begeistert sind wir auch nicht, was ja immer mal sein kann. Eigentlich sind wir soweit, dass wir uns eine ruhige Oase am Meer wünschen, um zur Ruhe zu kommen – das war die Hoffnung für heute – hier ist sie leider nicht. Also die 18 km Schotter-Fels-Piste hin/zurück, was je eine Stunde Fahrt bedeutet, die anderen 90 km Hin- und Rückfahrt und dann weiter. So queren wir allmählich das KwaZulu-Natal Gebiet und Eastern Cape.
Entlang der Küste finde ich einige reizvoll klingende Camps, wir starten positiv gemutet. Am Ende des Tages ist es ein langer, von NichtErfolg gekrönter Tag, wobei wir später tatsächlich an einem Ort kurz vor Port Elizabeth landen, wo wir mit Meerblick und
Ruhe ausgesöhnt werden. Da wir ja zu den Alten zählen, bekommen wir entsprechenden Rabatt und zahlen ganze 6€! Darauf gibt’s erstmal ein Feuerchen!Wir wollen heute Silvia&Christoph treffen und begeben uns auf den Weg in den Addo Elephant Park. Seit Etosha sind wir eigentlich entschieden, nicht mehr in Tier’Parks‘ zu fahren, wir freuen uns aber auf die Beiden, na gut, dann doch Addo. Da dieser Park für Garden Route-Besucher der nächst größere ist, muss man normalerweise vorbuchen, unsre Bayern haben einen Platz ergattert, der groß genug für 2 Autos ist. Danke!!! Nach kurzen ReiseUpdates machen wir uns auf, die Big Five zu finden. Tatsächlich begegnen
uns Elefanten, jede Menge Zebras, Warzenschweine und Antilopen, kein einziger Löwe zeigt sich! Abends gehen wir überragend (na, Till 😉 ) Steak essen und trinken einige wenige AbschiedsBierWeine, denn morgen trennen sich womöglich unsere Wege.Morgens um 6 Uhr stehen wir auf, denn der frühe Vogel findet den Löwen! Es ist ein grauer, regnerischer Vormittag, die Tiere scheinen keine Lust zu haben, draußen zu spielen, keins der gestern gesehenen zeigt sich. Irgendwann aber steht dann doch der dicke am Weg und reißt Sträucher und Bäume zum Verzehr aus. Kurz drauf kommt auf der anderen Seite ein Weiterer, der zunächst not amused über unsre Anwesenheit zu
sein scheint. Er wechselt die PistenSeite sehr dicht vor uns! Die Ohren flattern, der Kopf
Trotz Hitten’s Murren, auf den Markt zu gehen, ist der Besuch wirklich lohnenswert, sogar für ihn. Sowohl der Teil mit dem kleinen Bauernmarkt ist nicht nur zum Obst- und

auseinanderliegenden Dörfern. Einfache Tische und Bänke laden zum Frühstück ein, der Marktteil mit Überflüssigem ist gut besucht von geschätzt 50% Deutschen (?!), und natürlich darf auch der Kunsthandwerkermarkt nicht fehlen. Nach gut 3 Stunden reicht’s uns, und parken uns oberhalb des

Wir besuchen Wanda und Peter in Wilderness, bei denen wir letztes Jahr eine traumschöne Unterkunft hatten. Lustige Stunden verbringen wir in ihrem einfach
besonderen Haus, bevor wir an den nahe gelegenen See zum Übernachten weiterziehen. Tja, irgendwie ist, vielleicht wetterbedingt, die Luft ein bisschen raus, und wir wissen, dass wir Ähnliches wie in den letzten Wochen in den paar Tagen nicht erleben werden. Das Feuer vertreibt Kummer und Kälte…
Liebe Cornelia ,lieber Gerhard Habt Dank für den heutigen Blog .Ich kann mich natürlich täuschen,aber Cornelias Gesichtsausdruckwirkt auf den Betrachter dieses mal nicht gerade glücklich und zufrieden. Aber das kann ja mal vorkommen und geht auch wiedervorüber. Und diese aufdringlichen Trunkenbolde verbreiten auch nicht gerade Glück und Zufriedenheit.Gerhard dagegen steht im Fenster und erfreut die Umwelt mit Gesang. Man muß halt immer das Bestedraus machen. Ich hätte jetzt schon so einen Appetit, aber Claudia bleibt hart und läßt mich verhungern. Kartoffelpuffer mit Fleischpflanzerl und Staudensellerie! Nur kein Neid und guten Appetit
Und natürlich herzliche Grüße
Euer Heinz und Claudia. Gilching 11.03.19
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