Der Samstag beginnt mit einem zugegeben sehr frühen Sektfrühstück mit Kaviar. Kostya und Anja feiern mit
uns ihren 23. (wie niedlich) Hochzeitstag. Bereits um 9 Uhr messen wir 30°, was deutlich zu viel ist! Macht nix, wir schauen uns Kasan, die Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan an. Die Stadt liegt an der Wolga, ca. 800 km östlich von Moskau und hat eine große Bedeutung für den russischen Islam. Auch hier gibt es einen Kreml, was soviel wie ‚Burg‘ bedeutet, Kathedralen und Moscheen. Mit unsrer Stadtführerin Natascha, die übrigens für uns das klassische Bild einer russischen älteren Frau verkörpert, schwitzen
wir uns durch die Sehenswürdigkeiten, vertropfen das LangneseEis aufs Hemd, schieben das Kopftuch rauf und runter und finden den Rest sehenswert. Insgesamt unterscheidet





Eine lange Fahrt steht uns bevor, was ja eigentlich nicht schlimm ist. Ich werde allerdings irgendwann eine HerzKaschperl erleiden, die russischen Autofahrer sind völlig irre. Im Stau wird sowieso rechts auf dem Standstreifen oder trotz Gegenverkehr links überholt, es gilt die Regel du lässt mich rein, ich dich aber nicht! Die lächerlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen zeigen vermutlich nur an, wie schnell man mindestens fahren sollte! Diese Ignoranz den anderen Autofahrern gegenüber ist ziemlich einzigartig. Die Pest an den Hals wünsch‘ ich ihnen, Saubande. Parken ist überall da möglich, wo eine Lücke ist, unter Umständen ist die Karre dann halt weg…! Und das ist gut so, einer weniger! Ok, nach Einnahme blutdrucksenkender und beruhigender Medizin begeben wir uns zu den Wahnsinnigen und 8 Stunden später näselt uns Frau Navi das Erreichen des Ziels
Nizhnij Novgorod entgegen. Unser Platz ist oberhalb der Wolga, und wir freuen uns über
den schönen Rundblick.Nachdem es nachts kräftig geregnet hat, ist jetzt still und die Luft morgens klar und kühl. Über Vladimir kommen wir nach Suzdal, beides sind Städte des sogenannten ‚Goldenen Ring‘, eine Bezeichnung für altrussische Städte mit sehenswerten historischen
Gebäuden, meist wunderschönen Klöstern und Kathedralen, die fast ringförmig um das riesige Moskau gelegen sind. Die Uhr am Kirchturm ist speziell, da sie keine Ziffern, sondern BuchsObwohl wir doch schon wirklich viele Kathedralen gesehen
haben, ist die Besichtigung der Stadt Suzdal besonders, weil sie, einem Freilichtmuseum


Auch Sergiev Possad, nordöstlich von Moskau, gehört zu den Städten des Goldenen Ringes, berühmt vor allem durch das wunderschöne Dreifaltigkeitskloster, das zum
UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Klosteranlage mit 13 weiteren Kirchen liegt im
Damit alles blitzt und blinkt sorgen die fleißigen Frauen für Sauberkeit und Glanz!

Um den Stau um Moskau zu umgehen verlassen wir das idyllische Plätzchen und starten schon um kurz nach 6 Uhr! Der frühe Vogel fängt zwar den Wurm, steht aber auch im Stau! Zu meinem eigenen Schutz sag‘ ich nix zu den fürchterlich mies ‚autofahrenden‘ Vollpfosten. Jährlich 30000 Unfalltote spiegeln diesen Wahnsinn wider. Rechts und links der Autobahn stehen platte Autos, was uns unter den gegebenen Umständen nicht weiter erstaunt. Glücklicherweise sind wir bislang unfallfrei unterwegs, erreichen unsren Schlafplatz Kaluga und verbringen einen warmen letzten Abend mit Grillen (!) in Russland
So sieht er aus, der letzte Blick aus dem Auto entlang, bevor an die ukrainische Grenze kommen. Etwa fünf Wochen Russland liegen hinter uns, verbunden mit sehr vielen sehr unterschiedlichen Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen. Da swidanja Rossiya!
Gilching 6.8.17 Liebe Cornelia, lieber Gerhard! Sogar am Geburtstag erhalten wir einen langen, wuuuunderbar illustrierr ten Reisebericht. Jetzt pressiert es euch aber anscheinend. Übt Europa doch so eine große Anziehungskraft aus? Habt ihr Moskau garnicht besucht? Ich staune, wie der Islam weit in das russische Reich vorgedrungen ist und staune auch über die wuuuuunderbare Architektur. Wie lebt es sich denn bei über 30 Grad mit Kopftuch? Wir hatten in den letzten Tagen auf unserer Terrasse auch 36 Grad (im Schatten). Ich muß dann zur Erholung zwischendurch des Öfteren in den Keller flüchten, wäre also garnicht expeditionstauglich. Nun genießt den letzten Teil eurer Expedition noch in vollen Zügen. Wenn ihr in diesem Tempo weitermacht, werdet ihr ja bald vor unserer Türe stehen. Wir wünschen noch einen wuuuunderbaren Reiseabschluß und grüßen ganz ganz herzlich
eure
Heinz und Claudia.
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Wow, das sind tolle Eindrücke von Russland. So viele schöne und bunte Gebäude. In meiner Vorstellung ist in Russland alles grau – wie man sich täuschen kann!
Das Bild des Herrn Lehrer umringt von russischen Kindern (?) kenne ich ja schon aus fratzebook, finde es aber trotzdem hinreißend!
Und Natascha ist doch bestimmt verkleidet, unter dem Kittel steckt bestimmt der Hape 🤣.
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