ist eine ungewöhnliche Mischung aus gelb und orange, so wie die Surfbretter und Kajaks und die PollerSammlung am Hafen.
Raindrops are falling of my car … Es macht gar nichts, der gestrige Tag hat uns völlig entschädigt. Der heutige ist ohne große Highlights, grobes Ziel soll Coromandel im Nordosten für die nächsten Tage sein.
Über den Highway 1 führt’s uns anfangs an der Küste entlang, die manchmal so aussieht, als sei die Lava dort zu Figuren erstarrt. Irreal, surreal, real. Später durchqueren wir eine über 1000 m hohe graue Wüste, die durchzogen ist von flachen und ausgewaschenen Felsformationen
und dennoch Platz bietet für diese Grasbüschel, 50 cm hoch und 1 m im Durchmesser, die das aus Übersee eingeführte Vieh strikt ablehnt. Endlose Einsamkeit, Einöde und Stille. Bis der AutoWarner piept, nur um beiläufig mitzuteilen, dass der Sprit zu Ende geht. Die restlichen Kilometer bis zur nächsten Ortschaft, deren Namen und Entfernung wir nicht kennen, verbringen wir verkrampft und verspannt, da wir nicht wissen,
wie viel Diesel tatsächlich noch im Tank ist. Am Ende geht alles gut, und wir stellen das Auto am Lake Taupō zum Übernachten ab. Dieser ist nicht nur der größte See NZs, sondern gleichzeitig der Kratersee des noch aktivsten Vulkans der Inselgruppe. Ich könnte langweilen mit Einlassungen zu freien Schlafplätzen, aber es imponiert uns aufs Neue. Direkt am See, mit Tischen, Bänken und Toilettenhäuschen und etwas abseits bietet man den Travellern diese tollen Möglichkeiten an. Und dort, wo man nicht möchte, dass die Reisenden einfach so in der Landschaft stehen, bittet man sie um Verständnis und verbietet das Freedom Camping und bietet klassische Campingplätze an. Uns gefällt diese Idee sehr gut. Somit kümmert sich jeder um seine Hobbys, Hitten als Tierfreund mit der Betreuung unseres 5-wöchigen Haustieres und ich mit Botanik (wobei ich grad mal weiß, dass das eine Petersilie ist).
Die Besonderheit für uns, insbesondere zum Vorteil für Hitten ist, es gibt sie nicht, die Biester, und wir können den ganzen Abend stichfrei draußen verbringen! So lernen wir zwei Paare aus Oregon kennen, mit denen wir uns stundenlang unterhalten.
Um 5 Uhr steh ich auf, um das Dachfenster zu schließen, ansonsten stünde die Hütte hier unter Wasser. Nach dem Frühstück sind wir dann doch verwundert, dass die beiden Wohnmobile mit den Amis neben uns starten und grußlos abfahren – komisch, macht
aber auch nichts. Einige Kilometer hinter Taupō sprudelt das heiße Wasser aus den Tiefen der Erde. Schon 1958 hat man hier ein GeothermieKraftwerk eingerichtet, das genauso (mit gewissen Erweiterungen) immer noch funktioniert: Heißes Wasser aus der Erde lassen (es spuckt und brodelt ohnehin überall), in Röhren stecken, ein paar Ventile zur Sicherheit dazwischen, Turbinen antreiben. STROM.
Die Huka Falls wollen wir sehen, sie sind allerdings eher für Wakeboard- oder RaftingFans interessant, uns genügt wirklich ein Blick vom Lookout. Und so verbringen wir die Strecke bis ans Meer nach Katikati (;-) ) gemütlich, zotteln über Berge
und durch Örtchen, alles bestens. Auch da gibt’s wieder ein Plätzchen am Meer, mit Bäumen, Wasser, Wiese und allem Schönen! Angelegt am Ende eines Kiwi(Frucht)-Anbaugebietes und einer sehr schönen Villenanlage. Mann, wie wunderschön!
Auf die Piste nach Coromandel, das wollen wir doch jetzt endlich sehen. Über die Straße, die gesäumt ist von Kiwi Plantagen mit unzähligen reifen Früchten gelangen wir wieder an
den Pacific Coast Highway. Es schlängelt uns durch eine wunderhübsche Hügellandschaft mit Traumhäusern, umgeben von Rinder- und Schafherden weiden auf unglaublich grünen Wiesen, es ist wieder eine abwechslungsreiche Tour. Wir fahren weiter nördlich und bleiben in Whangamata,
natürlich direkt am Strand, auf einem Freedom Camp
stehen! Auch da wird man darauf hingewiesen, dass man den Aufenthalt genießen solle, aber bestimmte Regeln einzuhalten hat – beispielsweise darf man 2 Tage lang stehen, darf seinen Müll nicht liegen lassen und muss gegen 9 Uhr den Platz frei machen. Wie denkbar einfach! Das Ganze gilt nur ‚für self-contained vehicles’, also solche, die Frisch- und Abwassercontainer und eine Toilette eingebaut haben. Hamma! Da der Bereich nur 3 dieser Stellmöglichkeiten
bietet, müssen einige später Ankommende sich einen anderen Platz suchen. Am Abend kommen 3 nette Mädels im kleinen Bus, müde und erschöpft von der Anreise und nötigen Akklimatisierung. Später parken sie ihr Auto auf einem normalen Parkstreifen und wollen nur ihre Ruhe und pennen. Wird schon gut gehen, hoffen sie und verschwinden.
Um 7 Uhr werde ich wach, weil ein großes Auto auf den stillen Platz fährt. Der Officer ist weiblich und sehr resolut. Zunächst weckt sie durch heftiges Klopfen an die Scheibe eines nebenan parkenden PKW den Fahrer und knöpft ihm diskussionslos 200$ ab, er ist eben nicht ‚self-contained’. Dann sind die Mädels dran, da hilft es auch nicht, ‚toter Mann’ zu spielen. Da sie ‚self-contained’ sind und nur auf einem nicht ausgewiesenen Platz stehen, kommen sie mit einer Verwarnung davon, allerdings fotografiert Frau Officer das Nummernschild! Eine nächste Ermahnung kostet 200$! Einigermaßen beruhigt gehen die Drei wandern, und wir zotteln bei blauem Himmel los. Die Straße führt weg vom Meer, wir machen einen kleinen Abstecher nach Opoutere, wo es eigenartig bewachsene Bäume gibt. Sie sind regelrecht besiedelt von Parasiten, ich find’s interessant, ob’s der Gesundheit des Baumes zuträglich ist, sei mal dahingestellt. Wenig später lese ich, dass es in Pauanui sehr hübsch sein soll. Daran sind
wir grad vorbei gefahren, egal, erst drehen wir um, dann haut’s uns um! Hier stehen
Villen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können! Teils unmittelbar am Strand, teils um
Hügel gebaut, es fällt uns schwer, uns für eine von ihnen zu entscheiden – eigentlich nur deshalb entscheiden wir uns einfach nicht! Wie wir erfahren, sind sie praktisch ausschließlich in der TopZeit, nämlich vom 22.12. bis Ende Januar besiedelt (also in der Sommerferienzeit), ansonsten wohne man in Auckland, und wir sollten mal versuchen uns vorzustellen, wie man dort wohl wohnt. Das machen wir in der nächsten Woche. Am
Ende landen wir auf einem Parkplatz, etwas oberhalb der brausenden Wellen, und da gibt’s
erneut 4 Freedom Plätze! Ohne große Worte macht Hitten den Motor aus, das Auto steht unter riesigen, schattenspendenden Pohutukawa und Pinien, der Blick aufs Meer ist umwerfend. Nichts lässt einen Zweifel daran zu bleiben!
Das morgendliche Panorama entscheidet fürs Bleiben, da können wir einfach nicht weg.
Wir eiern und hümpeln ein Weilchen am Strand entlang, schmerzfrei ist anders. Macht nix, Kartenstudium zwecks einer möglichen morgigen Weiterfahrt und dem Wissen, dass letzten Tage angebrochen sind. Fischerboote manövrieren sich vorsichtig durch die hohen
Wellen, die kleinen Austernesser beobachten wir bei der Nahrungssuche und fühlen uns einfach wohl. Markise runter und alles ist gut. Leider weiß ich nicht, was das für Bäume
sind, ich hab‘ sie bei uns auch schon gesehen, aber hier sind sie besonders imposant. Glücklicherweise verfügen wir über einen nicht unerheblichen Vorrat an Pasta, das spricht für ein vorzügliches Abendessen.
Gilching den 23.2.17 Hallo ihr Lieben! Das Wetter meint es ja wieder gut mit euch und den schönen Bildern nach zu schließen habt ihr euch auch sehr dekorative Landschaften als Kulisse ausgesucht. Sicher habt ihr auch schon eine der pittoresken Villen für den übernächsten Urlaub reservieren lassen. da wird euch der bevorstehende Abschied nicht leicht fallen. Aber ihr seid ja noch jung. Was mich etwas erstaunt hat, sind die doch ganz saftigen Strafen die von officerinnen dort erteilt werden, aber so sind halt die Frauen. Eure momentane Umgebung macht den Eindruck einer Parklandschaft, sehr gepflegt. Dazu noch die märchenhaften Namen. Genießt die noch verbleibende Zeit und bleibt gesund. Bis zum nächsten mal mi ganz herzlichen Grüßen
Euer
Heinz und Claudia.
LikeLike