sind die Regentropfen, die uns täglich anstelle eines Weckers aus dem Schlaf trommeln.
eigentlich ist alles unangestrengt und schön und macht richtig Spaß. Wir fahren am unglaublich türkisen See südlich, um dann auf den Hwy 8 irgendwie nach Christchurch zu kommen. Alles gut, alles wie gewohnt, alles ruhig. Bei, siehe selbst, springt der Tacho auf
eine unglaubliche Zahl um. Und, die Karre läuft! Die Landschaft ist nett, Wolken kommen rein (!) und dann der Sturm. Ich halte mich wirklich krampfhaft an meinem Sitz fest, wohlwissend, dass mich das auch nicht vor einem Sturz über die Felsen retten würde, aber ich habe richtig Schiss. Wir schleudern bis zu einem kleinen Wiesenplatz bei Ealing und parken unter großen Bäumen, die Schutz bieten sollen. Hmhm, ich weiß ja nicht genau…
Alles gung gut, wir daddeln über den gut ausgebauten Highway 1 nach Christchurch. Jeder weiß, dass 2011 ein immenses Erdbeben die Stadt niedergelegt hat. Dennoch wollen wir uns die Reste der noch erhaltenen Stadt anschauen. Das wiederum fällt schon schwer.
Der erste Anblick sichert für die kommenden zwei Stunden unseren Eindruck. Nicht überall war das Beben so heftig, wie ‚inside the four avenues‘, dem historischen Zentrum
der Stadt. Es wird befürchtet, dass etwa die Hälfte aller denkmalgeschützten Häuser
aufgegeben werden muss. Die Innenstadt wurde zur ‚Roten Zone‘ erklärt, an einsturzgefährdeten Gebäuden wurden rote Warntafeln angebracht, die das Betreten verboten und weiterhin verbieten und das wird von der Armee kontrolliert. Die Bewohner durften noch nicht einmal das Notwendigste bergen! Dennoch sind die meisten der Christchurchler optimistisch und starten mit einer enormen Kraft den Wiederaufbau. Häufig treffen wir auf künstlerische Installationen und Aktionen, die den Mut und starken Willen der Einwohner unterstützen. Dennoch wird der Aufbau noch etliche Jahre dauern.
So viel Stadt bringt uns dazu, uns auf die Banks Peninsula, der südwestlichen Halbinsel zu begeben. Hier wechseln sich Farben und Bebauung ab, wir lieben dieses Wechselspiel. In Little River müssen wir einfach bleiben, allein wegen des Namen!
Nach Abwägen verschiedener Möglichkeiten entscheiden wir uns doch noch, nach Akaroa am Ende der Insel zu fahren. Der maorische Name bedeutet soviel wie ‚langer Hafen‘, tatsächlich liegt der Ort am Ende einer Bucht, die einen natürlichen Hafen bietet. Es ist eine hübsche
Ortschaft, liebevoll gestaltete Häuser und Gärten, mir ist es allerdings zu sehr für den Tourismus angelegt. So kurven wir nach einer Weile zurück und machen uns auf den Weg zum Arthur’s Pass. Da kommt man an ganz besonderen Behausungen vorbei!
Ansonsten ist die Strecke zunächst eher langweilig – bis wir in der Arthur’s National Park abbiegen. Der riesig breite Waimakariri River hat ein breites Bett gegraben, das zwar größtenteils trocken liegt, dennoch flüsselt es an vielen Stellen. Auf der linken Seite
erheben sich unverhofft riesige Felsbrocken, die so gar nicht in diese eher leicht hügelige Landschaft passen. Wir stellen das Auto ab und starten eine kleine Wanderung dorthin. Durch Erosion geformte Kalksandsteinfelsen erinnern uns stark an Kappadokien .

Erkennst du den schlafenden Elefant?
Wir kraxeln um und über die Brocken und erkennen in den Gesteinsformationen verschiedene Figuren. Nicht jeder kann sie sehen…! Ein paar Kilometer weiter lädt ein
Plätzchen unter Bäumen am See zum Übernachten ein. Diesmal könnten wir bequem auch mal draußen
sitzen. Keine Biester und ausreichend Schatten, aber es ist stürmisch und saukalt. Gut, dass wir ein warmes Auto haben! Der Blick aus unserem, je nach Bedarf genutzten Schlaf- ,Wohn- oder Esszimmerfenster soll’s zeigen.
Durch Kälte zum Frühaufstehen angespornt suchen und finden wir einen SonnenFrühstücksPlatz. Den finden wir vor dem bekannten Hotel, wo vor einigen Jahren mehrere Wanderer, unabhängig voneinander, einen Riesen-Moa gesehen haben wollen, die eigentlich schon lange als ausgestorben gelten.
Immerhin sollen sie unglaubliche 3 m groß gewesen sein. Man weiß es nicht… So, aber dann wollen wir den 924 m hohen Pass sehen.
Umgeben von einer ganzen Reihe von Zweitausendern, die teilweise noch mit Schnee bedeckt sind, schlängeln wir uns die wunderschöne Strecke entlang, bis wir fast unbemerkt über den Pass hinaus sind. Wir nähern uns der wilden Küste, die tasmanische See hat heute ganz besonders hohe Wellen und es entwickelt sich soviel sprühende Gischt, dass wir keine Bilder machen wollen. Dafür gibt’s hier mal andere Palmen!
Da wir Strom brauchen, biegen wir auf einen kleinen Camping ein. Es ist eher ein BackpackerPlatz, der, wie viele dieser Art, eine saubere Koch- und Austauschmöglichkeit bietet. Wir waschen Zeux und fühlen uns prima aufgehoben. Bis auf die elendigen Biester, die von der gesamten Westküste sich dort auf Hitten verabredet haben 😦
Gilching, 16.2.17: Liebe Forschungsreisende. Ich bin der Verzweiflung nahe, weil ich um`s Verr…. auf meiner Karte nicht finden kann wo ihr euch aufhaltet. Dabei kommt mir der Name Christchurch sehr bekannt vor. Es gibt also auch in euren Breiten und Längen anscheinend ziemlich heftige Erdbeben. Daß es da oben ganz schön blasen kann durfte ich selbst schon erleben, allerdings auf dem Wasser ( Skagerak ). Vielen Dank für die wieder sehr schönen Bilder, insbesondere für die sehr guten Personenaufnahmen. Ihr zwei beide seid schon ein tolles Paar, genießt es! Weiterhin gute Reise.
Mit herzlichen Grüßen euer
Heinz und Claudia.
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