d-a ist doch etwas gewaltig

schief gelaufen! Laut Anzeige der BlogAdresse soll ich an die 80 Veröffentlichungen gemacht haben, dabei wollte ich nur Fotos von meinem Telefon in die BlogGalerie laden… Vergessen wir das Theater und schauen uns Bukhara an.image

Interessant sind die vielen Medresen, muslimische Hochschulen, in denen anfangs nur

der Koran, später auch andere Fächer unterrichtet wurden. In der oberen Etage lebten die Studenten in kleinen Zellen neben Hörsälen, die zum Innenhof ausgerichtet waren. So spartanisch sie innen gestaltet sind, so schmuckvoll sind sie von außen mit hellblauen image

oder türkisen Glasurziegeln und bunten Mosaiken. Im Laufe der Zeit änderte der Stil der FullSizeRender

Ornamente von geometrischen Mustern zu floralen Gestaltungen und kalligraphischen Mosaikbändern mit moslemischen Gebeten. Moscheen bleiben die bedeutendsten imageislamischen Bauwerke, die teilweise unglaublich prunkvoll ausgestattet sind. Viele von

ihnen sind noch aktiv, nur während der offiziellen Gebetszeiten darf man sie nicht imagebesuchen. FullSizeRender 3Bei 35° dackeln wir immer wieder neu begeistert von der Andersartigkeit durch die Gassen und begeistern uns an Marktleben, Minaretten, lebenslustigen und selbstbewussten Frauen, Portalgestaltungen und image

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imageHandwerk. Dima leitet uns noch zu einem Mausoleum, wo alle Wünsche erfüllt werden, läuft man dreimal entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn außen drumherum. Da kann man schon ziemlich lange kreisen und kreisen. Wenn’s hilft. image

Da unsere Beine uns gerade noch gehorchen führt uns der letzte Weg zu einem weiteren Bauwerk mit schmückigem Innenleben. FullSizeRender

Mit Elefantenfüßen kommen wir zum Stellplatz zurück, ne Dusche und SchattenFullSizeRenderretten uns über den Abend.

Es sind zwar nur 280 km bis Samarkand, die
Straßenbeschaffenheit ist ausSCHLAGgebend  für ca. 7 Stunden Fahrt…! Die Landschaft wird fruchtbarer, plötzlich gibt’s Reis- und Getreidefelder, Obstplantagen und Schafherden. Was bleibt sind die fast immer gutgelaunten Menschen.image

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Die Jungs können uns einen Nachtplatz am Flughafen (ohne Flugverkehr) organisieren, wir bauen Tisch und Stühle auf der Wiese auf und können uns ein bisschen erholen.

Der Bus bringt uns durch Samarkand, unschwer zu erkennen, dass der wunderbareFullSizeRender FullSizeRenderDima dort studiert hat und lebt. Er sprudelt noch mehr, als er’s eh schon macht. In

Anbetracht der Vielzahl beschreibe ich nicht weiter goldene Moscheen, großzügige

Medresen und würfelartige Mausoleen. Lasst Fotos sprechen. Eine Auffälligkeit image

landesweit ist die hier übliche und recht unterschiedliche Ausbildung des Islam verglichen mit beispielsweise Marokko. Die Sowjets haben seinerzeit die Religion abgeschafft, den Muezzin und das Kopftuch verboten und die Frauen gleichberechtigt. Daraus hervorgegangen ist ein für uns „weicherer“ – ursprünglicher? – Islam mit frei erscheinenden und offenen Menschen. Abschließend sind wir von einer

bekannten usbekischen Designerin zu einer speziellen Modenschau eingeladen. In ihrem Häuschen tanzen die Hübschen in ihren eigenwilligen Kleidern. Zu Haremszeiten kann ich mir vorstellen, dass der Herrscher bisweilen in auswahlbedingte Schwierigkeiten geriet. Bevor wir diesen Tag in der Stadt beenden, müssen wir noch durch die ‚Gräberstraße‘ wandern, sie ist rechts und links von Mausoleen eingerahmt.image

Vorbei an Betenden schleichen wir zum Bus, wieder voll von Bildern und Eindrücken.image

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Taschkent, die Hauptstadt Usbekistans, wurde 1966 durch ein Erdbeben fast vollständig zerstört und sehr modern mit breiten Boulevards und imposanten Gebäuden durch die Sowjets wieder aufgebaut. Der Charme an anderen Stellen ist eher übersichtlich, allerdings gibt es hier die wohl schönsten der in der Ära Chuschtschow gebauten Plattenbauten …

Aber es gibt auch hübschere Bauten, so diese Moschee mit Minaretten und Hilfsmaterialien.

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Ziemlich matt von allem gehen wir mit Kostya auf dem Markt an einem Stand etwas essen, was ein echtes Erlebnis ist. Keiner weiß so genau, was wir da auf dem Teller haben, riechen tut’s gut. Erfreulicherweise kommt eine in den USA lebende Usbekin an unseren Tisch und warnt uns vor einer bestimmten Speise, bei diesem warmen Wetter sei es nicht so wirklich sicher …, weisse Bescheid. Egal, wir ziehen über den phantastischen Markt. Verwunderlich finden wir, dass es selbst in den Hallen, in denen Fleisch verkauft wird, nicht stinkt und keine schillernden Fliegen zu sehen sind. Ich glaube, zum Markttreiben muss man nix sagen, es ist immer wunderbar.

FullSizeRenderAm gemäßigten Vormittag machen wir uns auf den Weg zur kirgisischen Grenze. Sobald wir aus der Stadt sind, kommen wir den hohen Bergen immer näher. Die Strecke ist bekannt ungemütlich, eine gepflegte Doppelbodenwelle verhilft uns zum Fliegen. Fast. Bei guten 35° arbeiten auf den trockenen Baumwollfeldern Männer und Frauen in gleißender Sonne, sie hocken auf dem Boden, schuffeln mit ihren Harken, zupfen Unkraut und glätten den Boden. Es ist uns unvorstellbar, wie sie das über Stunden aushalten können. FullSizeRender

Ansonsten scheinen die Berge in der Luft zu schweben, schneebedeckt, eine Passstraße schlängelt sich auf 2200 m Höhe, die usbekischen Autos kommen nicht vom Fleck – ganz im Gegensatz zum flachen Gelände. Trotz der Höhe bleibt die Temperatur auf 30°.

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Langsam nähern wir uns der Grenze, die Gegend wird karger, die Menschen bleiben FullSizeRender

freundlich. Fast verpassen wir die Zufahrt zum Plätzchen, eine Hundertschaft von Kindern weist uns den Weg. Verdammt, die nahegelegene Kneipe hat geschlossen, ich hatte mich schon drauf gefreut, nicht kochen zu müssen. Na gut, machma halt Nudeln.

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2 Kommentare zu “d-a ist doch etwas gewaltig

  1. Gilching den 14 05.17 Liebe Abenteurer. Ihr verfolgt ja eine wahrhaft abenteuerliche Route. Wir können nur erahnen welche kontrastreichen Eindrücke dauernd auf euch einwirken , und das bei diesen gefrierpunktnahen Temperaturen. Zum Glück gibt es ja eine Dusche. Die dargebotenen Beispiele der muslimischen Architektur sind beeindruckend. Beruhigend ist es zu sehen wie freundlich die Bevölkerung zu euch ist. Wir verfolgen eure Reiseroute per Atlas. Da steht euch ja noch einiges bevor Unsere besten Wünsche begleiten euch. Bis dann
    Eure
    Heinz und Claudia.

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  2. DAS wäre ja was für mich gewesen: an den vielen türkisen Mosaiken hätte ich mich nicht sattsehen können. Wo Türkis doch gerade meine absolute Lieblingsfarbe ist 😄.
    Ich finde es toll, wie ihr in Kontakt mit den Einheimischen kommt und aus diesen Begegnungen so tolle Fotos entstehen.
    Also denn, wie immer: gute Weiterfahrt und noch viele nette Begegnungen!

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