Fuchs, hast du den Elch gestohlen…?

Diese Frage kann ich eigentlich nur mit ‚JA’ beantworten! Seit 4 Wochen werden wir, wie schon vorher erwähnt, gewarnt vor den großen Elchen, aber nix, keinen einzigen und auch

keinen noch so winzig kleinen haben wir gesehen. Gib’ ihn wieder her!! Wir versuchen schon extra wegzuschauen, wenn diese Warnschilder auftauchten, um bloß ja kein Biest zu sehen – wenn man nicht in den Regen kommen WILL, kommt man mit Sicherheit rein, wenn man im Lotto gewinnen WILL, gewinnt man mit Sicherheit nichts. Aber wenn man keinen Elch sehen WILL, sieht man mit Sicherheit keinen! Die Ungerechtigkeit ist unergründlich.

Nach dem entspannenden Sonntag sind wir jetzt frisch und aufnahmebereit für Bergen. Es gibt eine perfekte Bus/Bahn-Verbindung vom Camping für 1,80 €, Seniorentarif, L, und um 10 Uhr sitzen wir bereits drin. Meg & Ian sind mit dabei, in Bergen geht dann jeder

seiner Wege, wie unkompliziert! Wir pilgern durch Gassen und über Plätze, an Galerien und alten Gemäuern 160920turbein

und es fällt uns auf, dass es hier auffällig viele Bettler gibt, mit und ohne ‚Arbeit fürs Geld’.

Vieles wird gerade abgebaut, die Saison scheint endgültig vorüber zu sein. 160920fischAm Hafen gibt es ein überschaubares, aber spezielles Angebot an Lukullitäten und die für

fullsizerenderBergen bedeutsamen bunten Häuser, die z.T. auch schon fürs nächste Jahr renoviert werden.16-09-20hicoHitten macht Fotos, ich auch… Chinesen übrigens auch. Erstmals finden wir ein Starbucks Café, hocken und kaffeen, bevor wir uns auf den Heimweg machen. 160920chinesDie Kiwis, wie sich Meg & Ian selbst bezeichnen, kommen zurück, und wir bereiten und zelebrieren ein vorläufig letztes gemeinsames Dinner.

Nach den üblichen kleinen Vorbereitungen wie Wasser, Luft und Sprit auffüllen,

Abwassertank leeren und einkaufen sind wir ‚on the road again’. Es gefällt uns jedesmal neu, nach einer Rast weiterfahren zu können. Am Hardanger Fjord entlang kurven wir im wahrsten Sinne des Wortes östlich auf der RV 7 durch Berg und Tal und an richtig tollen Wasserfällen entlang. Am Steindalsfossen (Fossen = Wasserfall) treffen wir die Kiwis schon wieder. 160920wasserfall4Sie fahren weiter, und wir klettern den Weg nach oben, wo wir trockenen Fußes hinter dem 50 m hohen Wasserfall herlaufen können. Eine recht seltene Perspektive, finden wir! Ein Päuschen in der Sonne, am Hafen auf der Bank lässt uns über kommende Pläne philosophieren. In Granvin (N 60°31’22“ E 06°42’57“) entscheiden wir, nicht gleich den 7,7 km langen Tunnel und die Hardangerbrücke zu nehmen, sondern wir schlagen einen Haken nördlich um einen Berg und erreichen Ulvik (N 60°34’03“ E 06°54’59“). Es bietet 160920schlafplatzsich ein ruhiger, fast uneinsichtiger Platz zum Bleiben und Schlafen an, Blick auf den See, Bänke in der Sonne, wir stören niemanden, Lädchen in der Nähe, und die AnkommZeit mit kurz vor 16 Uhr stimmt auch. Da muss man einfach den Tag beenden, besser geht’s doch kaum. Ja. Eigentlich schon. Es ist nichts auszusetzen. Aber irgendwie fühle ich mich aus unerklärlichen Gründen nicht so wohl. Obwohl ungefährlich und alles andere ist auch ideal.Hitten ergreift die Initiative und fährt weiter. Wir haben uns schon vor Jahren darauf geeinigt, solle einer von uns Beiden sich unwohl fühlen, bedarf es keiner Erklärungen. Ich suche immer noch nach Argumenten und finde keine. Es ist heute eben mal so. Wir durchqueren den langen Vallaviktunnel, von dem ich vergessen hab’, Fotos zu machen. Fast futuristisch wirkt er mit eienm riesigen, blau beleuchteten Kreisverkehr mittendrin, weitere blaue und weiße Lichter wechseln sich ab, schwer beeindruckend! Unmittelbar 160921hangebruckedanach gelangen wir auf die 1380 m lange Hängebrücke über den Hardangerfjord. Sie ist hoch genug, dass bis auf Kreuzfahrtriesen alle Schiffe drunter herfahren können. Es ist die längste in Norwegen und steht weltweit immerhin auf Platz 10, schwer beeindruckend! Auf der RV 7 bleibend geht’s durch schier unzählige Tunnel teilweise im Kreis durch Berge und führt uns auf die Hardangervidda. Es ist ein Plateaugebirge und die größte Hochebene Europas, schwer …! Ehrlich!160921-hochebene2Dieser Nationalpark ist von menschlichen Eingriffen bislang größtenteils verschont geblieben. Die Gletscher, die die Landschaft abgeschliffen haben, prägten die heutige Gegend mit sanften Hügeln und spiegelnden kleinen Seen. Unglaublich friedvoll.

Was macht der Frierende bei 7 Grad um 7 Uhr morgens? Rrrrichtig, Heizung an. Und, was macht der HeizungsAnmacher, wenn sie nicht geht? Rrrrichtig, schlimme Worte verwenden, solange keine kleinen Kinder in der Nähe sind. Die Heizung pumpt einfach keinen Diesel. Hitten hat am Ende die Vermutung, dass das spritführende Röhrchen dicht ist oder noch vom letzten Aussetzer neuer Sprit nachgepumpt werden muss oder … Wir wollen gerade losfahren, als wir das übliche Geblubber der nun arbeitenden Heizung hören. Da steht einem warmen Frühstück nichts mehr im Weg! Auf der Route ist eine

fullsizerenderweitere Stabkirche, die wir uns anschauen. Ich hab’ mir in Bergen Wolle gekauft, die ich während der Autofahrt versuche, zu einem Schal umzuwandeln. (Information, die sicherlich brennend interessiert) Eine nette Nebenbeschäftigung! Das bedeutet für Hitten im Übrigen, ruhig und ohne Gequatsche Automobil steuern zu können. Auf dem Weg nach Langesund, der Hafenstadt, von wo aus wir nach Dänemark fähren wollen, gibt’s kein einladendes Schlafplätzchen, sodass der Parkplatz am Hafenbüro mit Blick aufs Wasser das Tagesziel ist. Wir sind, neben einem LKW, der auch auf die morgige Fähre wartet, die einzigen Gäste, was nicht weiter unangenehm ist.

Das Hafenbüro öffnet erst um 12 Uhr, wir reihen uns schon einmal in die markierten Felder vor dem Tor ein. Eine Weile später kommen immer mehr LKW, Camper und PKW und stellen sich dazu. Einen Camper haben wir schon in NordNorwegen getroffen, sie verkünden, dass sie vorgebucht haben…! Hitten spurtet ins Büro …, um zu erfahren, wir seien die Ersten auf der Warteliste…!!! Es gibt ein Wort, dass mit ‚Sch’ beginnt. Na gut, raus aus der Reihe und in die Warteschleife, die aussieht, wie eine Strafreihe. Wir wollen mal sehen, ob die nette Lady an der Ticketausgabe einen WinzPlatz ermöglichen kann.

3 Kommentare zu “Fuchs, hast du den Elch gestohlen…?

  1. Das gibt’s doch nicht! Ihr hört mit einem Cliffhänger auf? Wie ging es denn nun weiter? Habt ihr einen Platz auf der Fähre bekommen? Waren Elche mit Bord? Wie schön ist der Schal geworden? Und was wurde aus den Barilla Nudeln???
    Liebste Grüße, eine Nichte 🙂

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  2. Gilching 24.09.16
    Liebe Cornelia,lieber Gerhard
    Herzlich Willkommen in Germanien, jedenfalls nehmen wir an, daß ihr inzwischen wieder heimischen Boden unter den Rädern habt. Das zwiespältige Gefühl zwischen dem Verlust der ach so schönen Urlaubsregion und dem Wiedersehen mit den vertrauten heimischen Gefilden werdet ihr mental schon schaffen, alles hat eben mal ein Ende. Aber schön war es doch! Und außerdem wartet ja noch der amerikanische Kontinent auf euch. Kleiner Trostpreis: Im Falle eines Falles hätte auch der goldene Herbst in Oberbayern schöne Platzerln. Kommt gut zu Hause an und bis zum nächsten mal
    Eure Gilchinger
    Heinz und Claudia.

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